Michael Schaefer
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Charlottesville (12.08.2017), 2018
Am 11. und 12. August 2017 fand in Charlottesville, VA, die seit Jahrzehnten größten Zusammenkunft rechtsextremer Gruppen in den USA statt. Aufhänger für die Aufmärsche war der Protest gegen die schon vom Stadtrat beschlossene Demontage des Robert E. Lee Reiterstandbildes im Zentrum der Stadt. Lee war General der konföderierten Truppen im amerikanischen Bürgerkrieg gewesen, somit ein Verteidiger der Sklaverei und Verfechter eines rassistischen Weltbildes. Am Morgen des 12. Augusts kam es zum Teil zu gewalttätigen Auseinandersetzungen rechter Gruppen mit Gegendemonstranten. Nachdem die Demonstration aufgelöst worden war, raste ein aus Ohio angereister, 20-jähriger Rechtsextremer gegen 14 Uhr in eine Gruppe von Gegendemonstranten, die sich auf dem Weg zum Parkhaus befanden. Eine junge Frau wurde dabei getötet, fünf andere Menschen schwerverletzt. Der Täter wurde 2019 zu lebenslanger Haft verurteilt. Bis heute (Februar 2021) ist das Reiterstandbild nicht entfernt worden.
Der untere Teil des Bildes stammt von einem Handyvideo eines/einer GegendemonstrantIn. Den oberen Teil habe ich genau ein Jahr später vor Ort fotografiert. Beide Bildteile, zwar zu verschiedenen Zeitpunkten aber vom identischen Standpunkt aus aufgenommen, stoßen in der horizontalen Mitte des Bildes zusammen. Das verschwommene Standbild aus der Handykamera trifft auf den detailreichen Realismus der späteren Aufnahme.
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